MKL1888:Berliner Kongreß

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Berliner Kongreß“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 766
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Berliner Kongreß. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 766. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Berliner_Kongre%C3%9F (Version vom 17.03.2023)

[766] Berliner Kongreß, die Versammlung von Vertretern der Großmächte Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien, Italien, Rußland und Türkei, welche, von Österreich angeregt, auf Einladung der deutschen Reichsregierung 13. Juni 1878 unter Vorsitz des Fürsten Bismarck in Berlin zusammentrat, um das im Frieden von San Stefano festgesetzte Ergebnis des russisch-türkischen Kriegs zu prüfen und mit den Interessen Europas, besonders Englands und Österreichs, in Einklang zu bringen. Das Ergebnis der Beratungen war der Berliner Friede vom 13. Juli 1878, der die Fürstentümer Rumänien, Serbien und Montenegro, letztere beiden erheblich vergrößert, für souverän erklärte, Bulgarien als suzeränen Staat und Ostrumelien als autonome Provinz von der Türkei abtrennte, Rußland Bessarabien und einen Teil Armeniens als neue Gebietserwerbungen zusprach, Österreich mit der Okkupation Bosniens und der Herzegowina beauftragte und Griechenland eine Erweiterung seiner Nordgrenze in Aussicht stellte. Die Macht der Türkei in Europa und Asien ward durch den Vertrag erheblich geschwächt, aber der Einfluß Rußlands zu gunsten Österreichs eingeschränkt.