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MKL1888:Beta

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Beta“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 822
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Beta. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 822. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Beta (Version vom 07.05.2021)

[822] Beta Tourn. (Mangold), Gattung aus der Familie der Chenopodiaceen, ein- oder mehrjährige, kahle Kräuter mit häufig rübenförmig verdickten, fleischigen Wurzeln, gefurchten Stengeln, gestielten, ganzen oder fast ganzen Blättern und zwitterigen Blüten in zwei- bis dreiblütigen Knäulchen. Etwa zehn Arten. B. vulgaris L., ein- oder zweijährige Pflanze mit spindel- oder rübenförmiger, oft fast kugelförmig verdickter Wurzel und herz-eiförmigen, welligen, ganzrandigen, stumpfen Wurzelblättern, treibt im zweiten Jahr einen 0,6–1,5 m hohen Stengel, findet sich an den Küsten Südeuropas, Mittelasiens etc. und wird teils auf das Blatt, teils auf die Wurzel kultiviert, wodurch zwei ganz verschiedene Varietäten entstanden sind. Die eine, B. vulgaris var. Cicla (B. cicla L., Mangold, Beißkohl, römischer Spinat oder Kohl), mit dünner, holziger, in der Erde bleibender Wurzel und flachen oder krausen, grün-, weiß-, gelb- oder rotrippigen Blättern, wird in mehreren Formen gebaut. Die gelbblätterigen mit weißen Rippen und die gelbroten und rotrippigen Varietäten sind zarter, eignen sich aber trefflich zu Blattzierpflanzen. Man benutzt die Blätter als Kohl oder Grünfutter, die Mittelrippen und Stiele der weißrippigen Art wie Spargel. Als Schnittkohl ist diese Pflanze den Schnittkohlarten von Brassica vorzuziehen, da sie nicht durch Erdflöhe leidet. Die zweite Varietät ist B. vulgaris var. Rapa Dumort., die Runkelrübe (s. d.).

Beta (eigentlich Bettziech), Heinrich, Schriftsteller, geb. 23. März 1813 zu Werden bei Delitzsch, studierte in Halle Philosophie und Naturwissenschaften, war hier Mitarbeiter an Ruges „Halleschen Jahrbüchern“ und widmete sich seit 1838 in Berlin ganz der journalistischen Thätigkeit, zog sich aber durch verschiedene politische Broschüren während der 48er Unruhen die Anklage der Aufreizung zum Hochverrat zu und flüchtete nach London, von wo er erst bei der Amnestie 1861 nach Berlin zurückkehrte. Er starb daselbst 31. März 1876. In seinen Werken: „Deutsche Früchte aus England“ (Leipz. 1864, 2 Bde.) und „Aus dem Herzen der Welt“ (das. 1866, 2 Bde.) gab er treffende Schilderungen englischer Zustände; von seinen volkswirtschaftlichen Schriften ist „Die Bewirtschaftung des Wassers“ (das. 1868, Nachtrag 1870) zu nennen.