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MKL1888:Bevern

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bevern“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bevern“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 850
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Bevern. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 850. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bevern (Version vom 28.11.2024)

[850] Bevern, Flecken im braunschweig. Kreis Holzminden, an der Bever, mit Schloß, 2 Kirchen, 1 Arbeitshaus und 1 Erziehungsanstalt („Wilhelmstift“) und (1880) 2101 Einw. Nach B. ist die Linie Braunschweig-B. genannt, ein apanagierter Zweig der Wolfenbütteler Linie, der 1787 entstand, hier residierte und 27. April 1809 mit dem Herzog Karl Friedrich Ferdinand erlosch.

Bevern, August Wilhelm, Herzog von Braunschweig-B., preuß. General, geb. 15. Okt. 1715 zu Braunschweig aus einer Nebenlinie des Hauses Wolfenbüttel, trat 1731 in preußische Dienste, nahm an dem Rheinfeldzug von 1734 sowie am ersten und zweiten Schlesischen Krieg teil, wurde 1746 Kommandant von Stettin und 1750 Generalleutnant. Zu Anfang des Siebenjährigen Kriegs führte B. eine aus pommerschen Regimentern bestehende Kolonne nach Sachsen und Böhmen und befehligte 1. Okt. 1756 bei Lobositz, wo er beim Ausgehen der Munition durch einen Bajonettangriff den Sieg entschied, den linken Flügel. Am 21. April 1757 schlug er die Österreicher unter Königsegg bei Reichenberg, worauf er sich mit Schwerin vereinigte und an der Schlacht bei Prag teilnahm. Nach derselben wurde er mit 20,000 Mann Daun entgegengeschickt, wagte aber denselben nicht anzugreifen, worauf es der König that und die Schlacht von Kolin verlor. Ende August erhielt er den Oberbefehl gegen die Österreicher in der Lausitz. Hier wurde er aber zuerst 7. Sept. bei Moys und 22. Nov. bei Breslau von dem überlegenen österreichischen Heer unter Herzog Karl von Lothringen geschlagen und geriet selbst in Gefangenschaft, wurde indessen schon im Mai 1758 wieder freigegeben. Friedrich II. schickte ihn darauf als Gouverneur nach Stettin. Zum General der Infanterie befördert, schloß B. 1762 den Waffenstillstand mit den Russen, zog dann von neuem ins Feld und siegte 16. Aug. 1762 bei Reichenbach über die Österreicher. Er starb 11. Aug. 1781 als Gouverneur von Stettin. B. war ein trefflicher Taktiker und tapferer Soldat, aber zum Feldherrn fehlten ihm die Selbständigkeit des Geistes und die Kraft des Willens.


Ergänzungen und Nachträge
Band 17 (1890), Seite 129
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[129] Bevern, (1885) 2137 Einw.