MKL1888:Blake

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Blake“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 2 (1885), Seite 1000
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Blake. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 1000. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Blake (Version vom 24.03.2022)

[1000] Blake (spr. blehk), 1) Robert, Mitbegründer der engl. Seeherrschaft, geboren im August 1598 zu Bridgewater in Somersetshire, studierte zu Oxford, kam 1640 in das kurze und 1645 in das Lange Parlament, wo er sich der republikanischen Partei anschloß, zeichnete sich während des Bürgerkriegs als Befehlshaber eines von ihm selbst geworbenen Regiments aus und wurde 1649 von Cromwell zum Flottenkommandanten ernannt. Obgleich er bisher nur zu Lande gedient hatte, trug er glänzende Siege, zuerst über den Prinzen Rupert, dann 1652 und 1653 über die Holländer unter Tromp, Ruyter und de Witt, davon. Demnächst zeigte er die Flagge der englischen Republik im Mittelländischen Meer, nötigte den Papst zur Zahlung einer Entschädigung für einige englische Prisen, die Prinz Rupert im Kirchenstaat verkauft hatte, und züchtigte 1655 die Barbareskenstaaten Tunis und Algier. Im J. 1656 kreuzte B. an der spanischen Küste, und im September gelang es seinem Vizeadmiral, einen Teil der spanischen Silberflotte aufzuheben; am 20. April 1657 erfocht er einen glänzenden Sieg über die spanische Flotte bei Santa Cruz, kehrte dann schwer erkrankt nach England zurück und starb in der Nähe von Plymouth auf seinem Schiff 17. Aug. 1657. Cromwell ließ ihn in der Westminsterabtei beisetzen. Vgl. Dixon, Life of R. B. (Lond. 1854); Pauli, Aufsätze zur englischen Geschichte (Leipz. 1869).

2) William, engl. Maler und Dichter, geb. 1757 zu London, Schüler von Basire, Flaxman und Füßli; starb 13. Aug. 1827. B. war als Zeichner, Maler und Kupferstecher thätig und ein geistreicher Kopf, dabei in Kunst und Leben einer der größten Sonderlinge. Er schwärmte für die Gotik, ließ von Malern nur Raffael, Michelangelo und Dürer gelten und hatte stets Visionen, namentlich von Männern alter Zeiten, auch von Tierseelen (z. B. der eines Flohes), die er abbildete. Zu seinen besten Werken (jetzt sehr selten) zählt man die Radierungen zu Youngs „Night thoughts“ (1797, in Folio) und zu seinen „Songs of innocence and experience“ (1789–94, 2 Bde.); ferner: „Europe, a prophecy“ (1793) und „America, a prophecy“ (1794), besonders aber seine Skizzen zum Buch Hiob (21 radierte Blätter). Seine Gedichte erschienen in neuer Ausgabe 1868 und, herausgegeben von Rossetti, 1874. Vgl. Cunningham, Lives of British painters (1830); Gilchrist, Life of William B. (neue Ausg. 1880, 2 Bde.).

3) Joaquin, span. General, geboren in Irland, trat in spanische Dienste, schloß sich 1808 der Erhebung gegen Frankreich an und ward von der Junta von Galicien zum Befehlshaber des galicischen Aufgebots ernannt. Er kämpfte anfangs ohne Glück und vermochte weder Saragossa noch Gerona zu entsetzen. Dennoch bewahrte er sein Ansehen als General und ward 1810 von den Cortes zum Regenten ernannt. Zugleich übernahm er den Oberbefehl über die spanische Armee, siegte mit Beresford und Castaños 16. Mai 1811 bei Albuera und verteidigte heldenmütig Valencia gegen Suchet, mußte aber im Januar 1812 kapitulieren und ward bis 1814 in Vincennes gefangen gehalten. Er starb 1827 in Valladolid.