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MKL1888:Blockhaus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Blockhaus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Blockhaus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 39
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Blockhaus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 39. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Blockhaus (Version vom 14.06.2021)

[39] Blockhaus (franz. Blockhaus, engl. Blockhouse), in der Befestigungskunst ein aus Holz errichtetes kleines Gebäude mit Schießscharten für die Verteidigung durch Infanterie. Die Wände solcher Blockhäuser bestehen entweder aus horizontal aufeinander gelegten Balken, oder sie sind aufgeständert und von außen mit starken Bohlen verschalt; zuweilen errichtet man auch doppelte Wände, und der 0,6–1 m haltende Zwischenraum ist dann mit Erde ausgestampft. Bis zu den Schießscharten hinauf deckt meist ein Erdaufwurf mit vorliegenden Graben die Wand gegen direktes Feuer. Gegen Vertikalfeuer sichert eine bombensichere Eindeckung (vgl. Bombensicher). Ein B. faßt 25–100 Mann und hat in der Regel die Form eines Rechtecks. Blockhäuser fanden früher sehr häufig Anwendung als Reduits bei Feldbefestigungen oder in detachierten Werken und in den Waffenplätzen des gedeckten Wegs sowie zur niedern Grabenbestreichung an Stelle der Kaponnieren. Unter Beibehaltung des Namens hat man auch ähnliche, aber gemauerte Gebäude mit gewölbter Decke angewendet. Dem heutigen Geschütz gegenüber ist aber ihr Wert nur gering, in den Festungen verzichtet man meist auf sie. – Bei dem B. der amerikanischen Ansiedler besteht die Blockwand (Schrotwand) entweder aus Balken oder aus Ständern, die an den Ecken und Fenstern und sonst 3 m voneinander stehen, auf Schwellen ruhen und mit Nuten (Falzen) versehen sind, in welche 16–18 cm starke Füllhölzer eingeschoben werden, oder aus 26–30 cm starken, horizontal übereinander gelegten, an den Ecken überplatteten Hölzern. Blockhäuser halten, wenn die Fugen gut mit Moos verstopft und mit Lehm verstrichen sind, sehr warm; sie werden sowohl aus behauenem als auch rohem Holz hergestellt.