MKL1888:Bolsēna

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bolsēna“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 173
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Bolsēna. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 173. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bols%C4%93na (Version vom 22.03.2024)

[173] Bolsēna, Marktflecken in der ital. Provinz Rom, Kreis Viterbo, an der Nordseite des gleichnamigen Sees, ist das Volsinii novi des Altertums (s. Volsinii), das nach Zerstörung des ältern Volsinii 280 v. Chr. von den Römern am Lacus Volsiniensis angelegt wurde, hat Reste eines Amphitheaters, zu dem eine mit Polygonen besetzte antike Straße führt, eines Tempels und andre alte Baureste, eine Kirche, Santa Cristina, in welcher das von Raffael („Messe von B.“) verewigte Wunder der blutenden Hostie stattgefunden haben soll, und zählt (1881) 2214 Einw. Der See von B. (Lago di Bolsena, sonst Lacus Volsiniensis, Vulsinus), 303 m hoch gelegen, der schönste und größte der nördlich von Rom gelegenen, wahrscheinlich vulkanische Senkungsfelder oder eingestürzte Krater füllenden Seen, hat einen Umfang von 37 km und ist von hoch ansteigenden Ufern umgeben. Er ist sehr fischreich und steht durch den Fluß Marta mit dem Mittelländischen Meer in Verbindung. In ihm erheben sich die beiden Inseln Bisentina, mit den Ruinen der Lustsitze der Farnese, und Martana, auf welcher Theodat seine Gemahlin Amalasuntha, die Tochter Theoderichs, 534 ermorden ließ.