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MKL1888:Brückenbrüder

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Brückenbrüder“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Brückenbrüder“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 3 (1886), Seite 502
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Brückenbrüder. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 502. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Br%C3%BCckenbr%C3%BCder (Version vom 23.03.2023)

[502] Brückenbrüder (Frères pontifes, Fratres pontifices), eine von den vielen religiösen Brüderschaften (s. d.) des Mittelalters, die aus religiösem Sinn Werke übernahmen, deren Herrichtung der damals halb barbarische Staat noch nicht für seine Pflicht erkannte. Nur in Frankreich unter diesem Namen bestehend, ließen sie sich als ein religiöses Werk die Anlegung und Erhaltung von Brücken, Fähren, Straßen und Hospizen zum Schutz und zur Pflege der Reisenden und Wallfahrer angelegen sein. Die Entstehung der 1189 von Papst Clemens III. bestätigten B. schreibt die Sage dem heil. Bendikt (Benezet), einem armen Hirten aus Alvilard in Vivarais zu, welcher 1178 bei Gelegenheit einer Sonnenfinsternis zu Avignon dem Bischof und dem versammelten Volk verkündete, daß er vom Himmel gesandt sei, eine Brücke über den Rhône zu bauen. Sie breiteten sich vornehmlich im südlichen Frankreich aus, teilten sich in Ritter, Mönche und Arbeiter und lebten ohne Klausur und Gelübde in ordensähnlicher Verfassung unter Großmeistern. Später, als sie zu großen Reichtümern gelangten, arteten sie aus und wurden von Pius II. aufgehoben. Vgl. B. Grégoire, Recherches historiques sur les congrégations hospitalières des frères pontifes (Par. 1818).