Zum Inhalt springen

MKL1888:Bruckner

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Bruckner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Bruckner“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 173174
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Anton Bruckner
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Bruckner. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 173–174. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Bruckner (Version vom 16.06.2022)

[173]  Bruckner, Anton, Komponist, geb. 4. Sept. 1824 zu Ansfelden (Oberösterreich), erhielt seinen ersten Musikunterricht als Sängerknabe im Stift St. Florian und bildete sich dann, während er an verschiedenen Stellen als Schulgehilfe fungierte, auf autodidaktischem Weg zu einem so tüchtigen Komponisten und Organisten aus, daß er 1855 die Stelle eines Domorganisten in Linz annehmen konnte. Auf wiederholten von hier aus unternommenen Reisen nach [174] Wien fand er Gelegenheit, unter Leitung Simon Sechters noch gründlichere Kontrapunktstudien zu machen, und 1868 wurde er als dessen Nachfolger im Amte des Hofkapellorganisten nach Wien berufen, hauptsächlich auf Veranlassung Herbecks, der seine Bedeutung inzwischen erkannt hatte. Neben der erwähnten Stellung übernahm er in der Folge noch die eines Lehrers für Orgelspiel und Komposition am Wiener Konservatorium und wurde 1875 auch zum Lektor für Musik an der Universität ernannt. Unter seinen Kompositionen sind die geistlichen Chorwerke (mehrere Messen, ein Tedeum u. a.) hervorzuheben, besonders aber seine sieben Symphonien, deren einige in den 80er Jahren solchen Erfolg hatten, daß sein Name nun endlich in den weitesten Kreisen bekannt wurde. Seine Instrumentalmusik zeichnet sich durch ungewöhnliche harmonische Mannigfaltigkeit aus, welche den Einfluß R. Wagners sowie das Streben, den Stil dieses Meisters für die „absolute Musik“ zu verwerten, deutlich erkennen läßt.