MKL1888:Brugmann

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Brugmann“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 174
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Brugmann. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 174. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Brugmann (Version vom 16.06.2022)

[174]  Brugmann, Karl, namhafter Sprachforscher, geb. 16. März 1849 zu Wiesbaden, studierte 1867–71 in Halle und Leipzig, wo er als Schüler von G. Curtius mit einer Schrift über Ersatzdehnung („De productione suppletoria“ in Curtius’ „Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik, 4. Bd.) promovierte. 1872–77 wirkte er als Gymnasiallehrer in Wiesbaden und Leipzig, 1877–84 als Adjunkt an dem russischen Institut für klassische Philologie in Leipzig; zugleich habilitierte er sich ebenda 1877 als Privatdozent und wurde 1882 zum außerordentlichen Professor für vergleichende Sprachwissenschaft befördert. 1884 als ordentlicher Professor für das nämliche Fach nach Freiburg i. Br. berufen, kehrte er 1887 in gleicher Eigenschaft nach Leipzig zurück. Außer verschiedenen Aufsätzen in Curtius’ „Studien“, der „Internationalen Zeitschrift für allgemeine Sprachwissenschaft“ und andern Zeitschriften schrieb B.: „Ein Problem der Homerischen Textkritik und der vergleichenden Sprachwissenschaft“ (Leipz. 1876); „Griechische Grammatik“ (im 2. Bd. von I. Müllers „Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft“, Nördling. 1885); „Grundriß der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen“ (bis jetzt 2 Bde., Straßb. 1886–89). Mit Curtius zusammen gab er einen Teil der von jenem begründeten Zeitschrift „Studien zur griechischen und lateinischen Grammatik“ heraus. Mit Osthoff veröffentlichte er: „Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiet der indogermanischen Sprachen“ (Leipz. 1878–81, 4 Bde.). Mit Leskien gab er „Litauische Volkslieder und Märchen“ heraus (Straßb. 1882). Seine Stellung zu den gegenwärtigen Prinzipienfragen der Sprachforschung legte B. dar in der Gelegenheitsschrift „Zum heutigen Stande der Sprachforschung“ (Straßb. 1885).