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MKL1888:Byng

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Byng“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 3 (1886), Seite 702703
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Byng. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 3, Seite 702–703. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Byng (Version vom 19.06.2021)

[702] Byng (spr. bing), 1) George B., Viscount Torrington, brit. Seeheld, geb. 27. Jan. 1663 zu Wrotham in Kent, seit dem 15. Jahr im Seedienst, diente 1688 als Leutnant auf der Flotte, welche die Landung des Prinzen von Oranien verhindern sollte, ging aber zu diesem über und wurde 1703 als Konteradmiral nach Algier gesandt, um einen neuen Frieden mit dem Raubstaat abzuschließen. Wichtige Dienste leistete er im spanischen Erbfolgekrieg, insbesondere bei der Wegnahme der Flotte im Hafen von Vigos und 1704 bei der Eroberung Gibraltars. 1706 zum Vizeadmiral befördert, entsetzte er Barcelona, wurde 1708 Admiral der Blauen Flagge, vereitelte den projektierten Einfall des Prätendenten in Schottland, wurde 1709 Lord der Admiralität und 1710 Admiral der Weißen Flagge. Für Plymouth trat er ins Parlament und ward 1717 Baronet. Er vereitelte 1718–20 die Unternehmungen des Kardinals Alberoni auf Sizilien und Neapel und zwang den König von Spanien zur Annahme der ihm von der Quadrupelallianz vorgeschriebenen Bedingungen. Nach seiner Rückkehr nach England erhob ihn Georg I. zum Konteradmiral von Großbritannien, 1721 zum Peer mit dem Titel Viscount Torrington und Baron von Southill, und Georg II. stellte ihn an die Spitze der gesamten Admiralität. Auf diesem Posten verbesserte er das Los der Seeleute, errichtete eine Seeoffizierswitwenkasse und unterstützte das Greenwicher Hospital. Er starb 17. Jan. 1733 in London.

[703] 2) John, brit. Admiral, Sohn des vorigen, geb. 1704, wurde 1732 Gouverneur von Neufundland, 1745 Konteradmiral und 1756 Admiral der Blauen Flagge. Als es ihm nicht gelang, mit einer Flotte von 13 Linienschiffen und 5 Fregatten die von den Franzosen bis auf das Fort St. Philipp besetzte Insel Menorca zu befreien, er vielmehr von dem französischen Admiral de la Gallisonnière in einem Seetreffen angesichts des bedrängten Forts geschlagen ward, wurde B. vor ein Kriegsgericht gestellt, zum Tod verurteilt und 14. März 1757 erschossen. Es hat sich später erwiesen, daß er auch bei größerer Energie Menorca nicht hätte retten können. Vgl. „Testament politique de B.“ (a. d. Engl., Par. 1759).