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MKL1888:Crau, La

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Crau, La“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Crau, La“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 328
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Crau, La. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 328. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Crau,_La (Version vom 06.01.2023)

[328] Crau, La (spr. kroh, Plain de C., provençalisch Craou, bei den Römern Campi lapidei), großes Kieselfeld im franz. Departement Rhônemündungen, westlich vom Rhône, südlich vom Meer, östlich vom Strandsee von Berre und nördlich vom Bergzug der Alpines begrenzt, hat einen Flächenraum von 200 qkm und bildete wahrscheinlich früher eine Meeresbucht, die von dem Kies und den Geröllmassen des Rhône und der Durance ausgefüllt ward. Das Kieselgerölle ist von einem überaus harten Tuff bedeckt, auf welchem eine sehr dünne Schicht von Ackererde liegt. Mit heißem Sonnenbrand wechselt der heftig wehende, eisige Mistral. Bäume fehlen, aber zwischen den Steinen sprießen Gras und aromatische Futterkräuter hervor. Früher nur den Schafherden eine willkommene Weide (jährlich ca. 300,000 Stück), ist die Ebene durch die Kanäle von Craponne und Arles und deren Irrigationsarme schon an vielen Stellen urbar gemacht, in Wiesenland und in Oliven-, Maulbeer- und Obstpflanzungen umgewandelt worden.