MKL1888:Damon und Phintĭas

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Damon und Phintĭas“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 444
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Damon und Phintĭas. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 444. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Damon_und_Phint%C4%ADas (Version vom 19.11.2022)

[444] Damon und Phintĭas, zwei durch ihre Freundschaft berühmt gewordene Pythagoreer zu Syrakus. Aristoxenos erzählt nach der selbst angehörten Erzählung des jüngern Dionysios von Syrakus bei Iamblichos: Unter den Vertrauten des jüngern Dionysios entstand Streit über den Lebensernst und die Freundestreue der Pythagoreer. Um sie zu erproben, wurde Phintias eines Anschlags auf das Leben des Dionysios beschuldigt und zum Tod verurteilt. Er bat nur um Aufschub des Urteils bis zum Untergang der Sonne, damit er seine Angelegenheiten ordne. Als Bürgschaft für die Wiederkehr des Freundes aber setzte Damon sein Leben ein. Schon neigte sich die Sonne zum Untergang, als Phintias, an einer frühern Rückkehr verhindert, atemlos ankam. Erstaunen ergriff alle Anwesenden, und Dionysios, die Freunde umarmend, bat, als der dritte in ihren Bund aufgenommen zu werden, was ihm jedoch abgeschlagen wurde. Nach Cicero geschah das Erzählte unter dem ältern Dionysios. Schillers „Bürgschaft“ folgt dem Hyginus (Fab. 257), der die Freunde Möros und Selinuntios nennt.