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MKL1888:Dantiscus

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Dantiscus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Dantiscus“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 536
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Dantiscus. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 536. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Dantiscus (Version vom 13.04.2021)

[536] Dantiscus, Johannes, eigentlich Flachsbinder, auch von Höfen (a Curiis), neulatein. Dichter, geb. 31. Okt. 1485 zu Danzig (daher D.), besuchte das Gymnasium zu Krakau, trat noch vor 1501 in die Dienste des polnischen Hofes und beteiligte sich 1502–1503 an dem Feldzug gegen die Tataren, bereiste 1504–1505 die Küsten Griechenlands, Palästina, Italien und studierte nach seiner Rückkehr in Krakau. Seit 1509 erscheint er als Sekretär und Botschafter des polnischen Königs Siegmund I. und wird als solcher bis 1532 zu den bedeutendsten diplomatischen Verhandlungen verwendet, auch in Wien von Maximilian I. und dann während eines vierjährigen Aufenthalts in Spanien 1529 von Karl V. zum Ritter geschlagen. Nachdem er 1530 das Bistum Kulm erhalten, lebte er seit 1532 nur seinem geistlichen Amt, wurde 1537 Fürstbischof von Ermeland und starb 27. Okt. 1548 in Frauenburg. Seine Gedichte, zum Teil gesammelt von Böhm (Bresl. 1764), sind meist Gelegenheitsgedichte, zuerst durchaus weltlichen, zuletzt mehr religiösen, paränetischen Inhalts, doch alle Gegensätze des Lebens beiseite schiebend; sie zeichnen sich durch Klarheit der Gedanken und Reinheit der Sprache aus. Vgl. Czaplicki, De vita et carminibus J. de Curiis Dantisci (Bresl. 1855).