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MKL1888:Dengelgeist

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Dengelgeist“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Dengelgeist“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 674
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Dengelgeist. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 674. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Dengelgeist (Version vom 01.04.2022)

[674] Dengelgeist, nach schwäbischer Sage eine Personifikation des Todes (Sensenmann), nach welcher dieser in der Gestalt eines alten bärtigen Mannes auf den Kirchhöfen sitzen und seine Sense schärfen („dengeln“) soll. Bei Hebel ist es ein Engel in weißem Gewand mit goldenen Flügeln, dessen Wirksamkeit an Hermes Nekropompos („Totengeleiter“) erinnert. Nach dem Sinn der Sense befragt, gibt er wohl den Bescheid, er mähe nur Futter für des Christkindleins Esel, des heil. Fridolin Kühe; aber aus seinen sonstigen Mitteilungen entnimmt man doch, daß er wesentlich dabei beteiligt ist, wenn ein Mensch stirbt: er drückt die Augen zu, er erweckt auch dereinst wieder, „wenn es Zeit ist“.