MKL1888:Denhardt

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Denhardt“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 17 (Supplement, 1890), Seite 214
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Denhardt. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 214. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Denhardt (Version vom 27.05.2023)

[214]  Denhardt, Klemens und Gustav, Afrikaforscher, gebürtig aus Zeitz, fuhren 1878–79 mit Fischer den Osifluß, dann den Tana aufwärts bis Massa und kehrten darauf nach Europa zurück, um das zur Erschließung des erforschten Gebiets für den deutschen Handel nötige Kapital zusammenzubringen, was ihnen so weit gelang, daß sich 1882 ein Tanakomitee bildete und 1884 mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften eine Expedition unter Führung der Gebrüder D. abgesandt wurde, welche im Februar 1885 auf der Insel Lamu an der Wituküste eintraf, jedoch auf Betreiben des Sultans von Sansibar geraume Zeit verhindert wurde, nach dem Festland überzusetzen. Indes bat der Sultan von Witu, wo sich die Expedition zuerst niederließ, sogleich um ein Freundschafts- und Schutzverhältnis mit Deutschland, um das er bereits 1867 nachgesucht hatte, und verkaufte an Klemens D. ein Gebiet von 50 qkm bei Kann am Osi und darauf weitere 1300 qkm mit einer Küstenlänge von 60 km, beide mit allen Hoheitsrechten. Klemens D. kehrte nun nach Deutschland zurück und verkaufte 25 QM. seines Besitzes für 200,000 Mk. an die von Mitgliedern des Deutschen Kolonialvereins gebildete Deutsche Witugesellschaft, während Gustav D. in dem übrigen Territorium Plantagenbau betreibt. Berichte über die Reisen der Gebrüder D. brachten die „Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in Hamburg“ (1876–77 u. 1878–79), „Petermanns Mitteilungen“ (1881, mit Karte), die „Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin“ (1884) und die „Deutsche Kolonialzeitung“ (1886).