MKL1888:Desjardins

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Desjardins“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 710
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  1. Abel Desjardins (franz.)
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Desjardins. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 710. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Desjardins (Version vom 05.02.2024)

[710] Desjardins (spr. dä-schardä́ng), 1) Abel, franz. Geschichtschreiber, geb. 1814 zu Paris, erst Professor am Kollegium zu Angers, 1856 an dem zu Caen und seit 1857 an dem zu Douai, bereiste zu wissenschaftlichen Zwecken Italien, schrieb außer mehreren Schriften über das Tridentiner Konzil: „Vie de Jeanne d’Arc“ (Par. 1854, 2. Aufl. 1862); „Études sur saint Bernard“ (1849); „L’esclavage dans l’antiquité“ (1857); „Charles IX, deux années de règne 1570–72“ (1874) und „Une congrégation générale des cardinaux en 1595“ (1875). Auch gab er in den „Documents inédits pour servir à l’histoire de France“ (1859) die Akten über die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Toscana und das kunsthistorische Prachtwerk „La vie et l’œuvre de Jean de Boulogne“ (1883) heraus.

2) Erneste, Bruder des vorigen, Archäolog und Historiker, geb. 30. Sept. 1823 zu Noisy sur Oise, Professor zu Angers, Dijon, Mâcon, Alençon, seit 1856 am Lycée Napoléon und seit 1861 Professor der Geographie an der Ecole normale, bereiste zu wissenschaftlichen Zwecken dreimal (1852–58) Italien, im Auftrag der Regierung auch Ägypten und nahm als Sekretär der dazu bestellten Kommission thätigen Anteil an der Herausgabe der Werke Borghesis. Seit 1875 ist er Mitglied der Akademie. Seine Hauptwerke sind: „Voyage d’Horace à Brindes“ (Par. 1853); „Antiquités de Parme“ (1856); „Le Pérou avant la conquête espagnole“ (1858); „Le Grand Corneille historien“ (1861); „Du patriotisme dans les arts“ (1862); die von der Akademie der Inschriften gekrönte Schrift „Aperçu historique sur les embouchures du Rhône“ (1867); „Les juifs de Moldavie“ (1867); „Géographie de la Gaule“ (1870); „Technologie archéologique“ (1873); „Géographie historique et administrative de la Gaule“ (1876–85, 3 Bde.); „Acta musei nationalis hungarici“ (1873), „Desiderata du Corpus inscriptionum latinarum de l’académie de Berlin“ (1874–76, 5 Hefte) u. a. Auch schrieb er zahlreiche Aufsätze in verschiedene gelehrte Zeitschriften, besonders in den „Recueil des comptes rendus“ der Sitzungen der Akademie der Inschriften, deren Chefredakteur er ist, und gab einen „Atlas de géographie ancienne d’Italie“ (1852) sowie „La table de Peutinger“ (1873) heraus.