MKL1888:Devolutionskrieg

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Devolutionskrieg“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 916
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Devolutionskrieg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 916. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Devolutionskrieg (Version vom 18.02.2023)

[916] Devolutionskrieg, der Krieg, durch welchen Ludwig XIV. von Frankreich 1667 die spanischen Niederlande sich anzueignen suchte. Er stützte sich dabei auf das sogen. Devolutionsrecht, welches in Brabant und einigen Nachbarprovinzen galt, und nach welchem das Erbe eines Mannes den Kindern der ersten Ehe ausschließlich gehörte und im Augenblick einer zweiten Vermählung auf dieselben „devolvierte“ (überging), während der wieder verheiratete Vater nur den Nießbrauch dieses Vermögens bis zu seinem Tod behielt. Hiernach erhob Ludwig XIV. nach dem Tod seines Schwiegervaters Philipp IV. von Spanien im Namen seiner Gemahlin Maria Theresia, als der einzigen Tochter Philipps aus erster Ehe, in ganz willkürlicher, unbegründeter Weise Anspruch auf die spanischen Niederlande. Er besetzte 1667 dieses Gebiet, ohne großen Widerstand zu finden, und 1668 die Freigrafschaft Burgund, begnügte sich aber, als England, Holland und Schweden 23. Jan. 1668 die Tripelallianz gegen ihn schlossen, in dem Frieden von Aachen (2. Mai 1668) mit den flandrischen Städten Lille, Charleroi, Tournai, Douai, Courtrai etc.