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MKL1888:Dezime

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Dezime“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Dezime“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 4 (1886), Seite 923
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Dezime. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 923. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Dezime (Version vom 22.04.2024)

[923] Dezime (v. lat. decĭma), eine der stehenden Formen südlicher Reimpoesie und zwar eine aus zehn vierfüßigen trochäischen Versen bestehende Strophe spanischen Ursprungs, mit der Reimstellung abbaaccddc oder auch ababaccddc. Die D. wird jetzt hauptsächlich bei der Glosse (s. d.) in Anwendung gebracht. – In der Musik heißt D. das Intervall von zehn diatonischen Stufen, z. B. vom großen C bis zum kleinen e, ist demnach nichts andres als die um eine Oktave erweiterte Terz und wird auch in der Harmonielehre jederzeit so behandelt. Nur wenn die None aufwärts, also in die D., fortschreiten soll, wird diese der Deutlichkeit wegen meistens auch mit der Ziffer 10 (statt 3) bezeichnet; desgleichen ist die Unterscheidung der Terz und D. erforderlich, wenn die kleine D. als Vorhalt vor der kleinen None auftritt.