MKL1888:Diópter

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Diópter“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 1000
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Diópter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 1000. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Di%C3%B3pter (Version vom 16.03.2022)

[1000] Diópter (griech., Diopterlineal), Lineal aus Messing, mitunter auch von Ebenholz, zum Messen von Winkeln und Richtungen, besteht aus zwei Teilen, dem Okular und dem Objektiv, welche in der

Fig. 1.
Diopter.

Regel durch ein Lineal fest miteinander verbunden sind, wie in Fig. 2; in einzelnen Fällen stehen sie aber auch lose nebeneinander (Fig. 1). Das Okular hat ein Schauloch oder eine Schauritze a, durch die man nach dem Objektiv hin, welches mit einem Pferdehaar c oder einem feinen Faden versehen ist, visiert. Die beiden Flügel (Okular und Objektiv) sind zum Umschlagen mittels Scharnieren an dem Lineal befestigt. Da

Fig. 2.
Diopter.

der Spalt und das Haar eine zur Grundfläche des Lineals senkrechte Visierebene bestimmen sollen, so müssen sie in lotrechter Ebene liegen, wenn das D. auf einer wagerechten Fläche ruht. Manche D. sind so eingerichtet, daß sich in jedem Flügel Okular und Objektiv zugleich befinden. Solche Einrichtungen geben zwei Visierlinien nach entgegengesetzten, aber parallelen Richtungen. Die runden Schaulöcher geben eine größere Schärfe der Visur als Spalten. Dioptervorrichtungen sind stets unvollkommene Visierapparate, wo es darauf ankommt, in der Ferne liegende Punkte zu fixieren, wie in der Vermessungskunst. Man ist deshalb in der neuern Zeit von dem Diopterlineal als Hilfsinstrument bei der Meßtischaufnahme abgegangen und zu der mit Visierfernrohr nebst Fadenkreuz und Distanzmesser versehenen, sonst auf dem Prinzip des Diopterlineals fußenden Kippregel geschritten; s. Aufnahme, topographische.