MKL1888:Diŏkles

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Diŏkles“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 4 (1886), Seite 992993
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Diŏkles. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 4, Seite 992–993. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Di%C5%8Fkles (Version vom 22.05.2023)

[992] Diŏkles, 1) Syrakusaner, veranlaßte nach dem Untergang der sizilischen Expedition der Athener 413 v. Chr. die grausame Behandlung der Gefangenen, [993] arbeitete dann ein Gesetzbuch aus und begründete die demokratische Verfassung in Syrakus. Unter anderm ordnete er an, daß die Staatsämter nach dem Los vergeben werden sollten. 408 zog er der Stadt Himera gegen die Karthager zu Hilfe, ließ sie aber schmählich im Stiche und ward daher von den Syrakusanern verbannt. Seine Gesetzgebung wurde 343 von Timoleon hergestellt.

2) Karystios, Arzt aus Karystos auf Euböa, um 350 v. Chr., philosophischer Begründer und Erweiterer des Hippokratischen Systems, zugleich tüchtiger Praktiker und Anatom, wird von Galenos u. a. oft angeführt. Bruchstücke seiner Schriften sammelten Fränckel (Berl. 1840) und Kühn in „De medicis nonnullis in Coelio Aureliano occurrentibus“ (Leipz. 1820). Ein Brief mit D.’ Namen an den König Antigonos (Gonatas) über die Bewahrung der Gesundheit ist unecht.

3) Mathematiker von ziemlich unbestimmtem Zeitalter, jedenfalls vor 70 v. Chr. lebend, erfand zur Lösung des Problems von der Verdoppelung des Würfels die Cissoide (s. d.).