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MKL1888:Doblhoff-Dier

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Doblhoff-Dier“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Doblhoff-Dier“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 17
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Doblhoff-Dier. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 17. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Doblhoff-Dier (Version vom 03.04.2023)

[17] Doblhoff-Dier, Anton, Freiherr von, österreich. Staatsmann, geb. 10. Nov. 1800, zeichnete sich als Mitglied der niederösterreichischen Landstände durch freisinnige Haltung aus und trat im Mai 1848 als Handelsminister in das Ministerium Pillersdorf ein, nach dessen Auflösung er in dem neuen Kabinett, dem Wessenberg präsidierte, das Departement des Innern und provisorisch auch das des Unterrichts übernahm. In den Oktobertagen nahm er jedoch seine Entlassung und zog sich von den öffentlichen Geschäften zurück. Seit März 1849 bis Oktober 1858 fungierte er als Gesandter im Haag und lebte seitdem auf seinem Familiengut nächst Baden (bei Wien). Er beteiligte sich an den wirtschaftlichen Angelegenheiten als Verwaltungsrat der Staatsbahn und Ausschußmitglied der Wiener Landwirtschaftsgesellschaft, deren Vizepräsident und Präsident er später wurde. 1861 vom Wiener-Neustädter Landbezirk in den Landtag und von diesem in den Reichsrat gewählt, gehörte er diesen Vertretungskörpern bis zur Sistierung der Verfassung 1865 an. Im Mai 1867 zum lebenslänglichen Mitglied des Herrenhauses ernannt, nahm er wieder lebhaften Anteil an der Politik (zur Zeit des Bürgerministeriums bekleidete er auch die Stelle eines Vizepräsidenten des Herrenhauses) bis zu seinem 16. April 1872 erfolgten Tod. – Seine Güter erbte sein Neffe Heinrich, Freiherr v. D., geb. 6. Febr. 1838, seit 1873 Reichsratsabgeordneter.