MKL1888:Drudenfuß

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Drudenfuß“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 163
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Drudenfuß. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 163. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Drudenfu%C3%9F (Version vom 28.12.2022)

[163] Drudenfuß (auch Drudenkreuz, Alpfuß, Pythagoreisches Zeichen, Pentagramma, Pentalpha, Pintakel genannt), mystisches Zeichen in Form eines Fünfecks, auf dessen Seiten gleichschenkelige Dreiecke konstruiert sind (s. Figur).

Drudenfuß.

Es wird gewöhnlich auf den Schwanenfuß der Druden (s. d.) zurückgeführt, doch kommt es schon auf zahlreichen altgriechischen Münzen, als Symbol des Geheimnisses, der Vollkommenheit oder des Weltalls bei den alten Druiden, Pythagoreern, Gnostikern und Neuplatonikern, auf Abraxasgemmen, dann als Abzeichen der meisten geheimen Gesellschaften, besonders der alten Bauhütten, und daher auch als Fensterrose gotischer Kirchen (z. B. in Rouen) etc. vor. Im Mittelalter wurde es als Zauberzeichen gegen böse Geister angewendet („Das Pentagramma macht mir Pein“, Goethes „Faust“), und noch jetzt zeichnet es der Aberglaube an die Thüren der Viehställe, um die Hexen abzuhalten. Bisweilen findet man es mit dem Hexagramm verwechselt, welches durch zwei ineinander geschobene Dreiecke (✡) bezeichnet wird und in der Astrologie, Kabbala und Alchimie eine Rolle spielte.