MKL1888:Duēro

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Duēro“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 195
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Duēro. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 195. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Du%C4%93ro (Version vom 06.01.2023)

[195] Duēro (portug. Douro, bei den Alten Durius), bedeutender Strom der Pyrenäischen Halbinsel, entspringt auf dem altkastilischen Hochland, nordwestlich von Soria, in zwei Quellströmen, die aus Bergseen im Urbiongebirge (2246 m) abfließen, strömt zuerst in einer nach SO. gerichteten Spirale, dann am Ende des kurzen Oberlaufs, unterhalb Soria (1050 m ü. M.), mit westlicher Hauptrichtung. Bei Aranda, wo die felsigen Ufer und das starke Gefälle aufhören (730 m ü. M.), wird die Schiffahrt möglich; aber wie alle Plateauströme hat der D. sehr ungleichen Wasserstand und leidet so an Versandung, daß er nicht befahren werden kann. Unterhalb Zamora (590 m ü. M.) nimmt er auf eine Strecke von 90 km eine südsüdwestliche Richtung an und windet sich, die politische Grenze zwischen Spanien und Portugal bildend, in reißender Strömung zwischen den Felsenwänden des Berglandes von Traz os Montes und den Steilufern der estremadurischen Hochebene durch. Erst von Torre de Moncorvo abwärts fängt die eigentliche Schiffahrt an, auf eine Strecke von etwa 140 km. Unterhalb Porto bei São João da Foz fällt der D. in den Atlantischen Ozean. Seine Mündung ist schmal, von felsigen Hügeln begrenzt und durch eine Sandbank fast gesperrt. Seeschiffe gelangen nur bis Porto. Seine direkte Länge beträgt 487 km, mit Einschluß der Krümmungen 780 km; sein Stromgebiet umfaßt 95,068 qkm (1726 QM.). Bei der großen Eisenbahnbrücke von Porto ist er etwa 230 m breit, weiter abwärts 300 m. Die Ufer des untern Laufs werden häufig überschwemmt. Seine größten Nebenflüsse empfängt der D. rechts vom Kantabrischen Gebirge: den Pisuerga mit dem Carrion (beide zu dem System des Kanals von Kastilien benutzt) und dem Arlanzon mit Arlanza, dann den Valderaduey und den Esla mit Orbigo, Cea und Tera; auf portugiesischem Gebiet münden: Sabor, Tua, Tamega. Links fließen ihm zu, vom kastilischen Scheidegebirge kommend: Adaja mit Eresma, Tormes, Yeltes, Agueda und Côa.