MKL1888:Elysĭum

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elysĭum“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 588
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Elysĭum. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 588. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elys%C4%ADum (Version vom 06.01.2023)

[588] Elysĭum (griech. Elysion, Elysisches Feld), bei Homer ein schönes Gefilde am westlichen Erdrand diesseit des Ozeans, wo, wie im Olymp, ewiger Frühling herrschte und ein kühlender Zephyr fortwährend vom Okeanos herüberwehte. Dort wohnte der blonde Rhadamanthys, und dahin gelangten, ohne den Tod zu schauen, auch die Seelen derer, denen die Götter besonders gewogen waren, z. B. Achilleus, Menelaos, Peleus, Kadmos. Homer läßt es ungewiß, ob man sich das E. als Insel oder als Gefilde am Okeanos denken soll; Hesiod und Spätere reden von Inseln der Seligen (s. d.). Die lateinischen Dichter folgten den Griechen in ihren Schilderungen des Elysiums, und Vergil brachte es, wie auch die spätern Griechen, mit der Unterwelt in Verbindung. Auch identifizierte man das Phantasiegebilde mit Orten der Wirklichkeit (Madeira, Kanarische Inseln etc.).