MKL1888:Epicharmos

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Epicharmos“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 5 (1886), Seite 695
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Epicharmos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 695. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Epicharmos (Version vom 21.04.2021)

[695] Epicharmos, griech. Komödiendichter, geboren um 540 v. Chr. auf der Insel Kos, kam schon als dreimonatiges Kind mit seinem Vater, einem Arzt, nach Sizilien und lebte später am Hof des Königs Hieron in Syrakus, wo er, wie berichtet wird, im 90. Jahr starb. Wie sein Vater, soll er ein unmittelbarer Schüler des Pythagoras und in frühern Jahren Arzt gewesen sein, bis er sich später ausschließlich dem Theater widmete. Durch ihn erhielt die sogen. dorisch-sizilische Komödie ihre Ausbildung zu einer regelrechten und kunstvollern Form. Seine in dorischem Dialekt geschriebenen und von den attischen durch den Mangel eines Chors unterschiedenen Komödien, von denen 35 als echt anerkannt waren, behandelten teils Götter- und Heroenmythen, teils Stoffe des wirklichen Lebens und zeichneten sich durch Witz, Lebendigkeit des Dialogs und eine Fülle von Sprüchen tiefer Lebensweisheit aus. Die dürftigen Fragmente des E. sind gesammelt und erläutert von Lorenz („Leben und Schriften des Koers E.“, Berl. 1864).