MKL1888:Fastenrath

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fastenrath“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 67
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Fastenrath. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 67. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fastenrath (Version vom 20.02.2024)

[67] Fastenrath, Johannes, Schriftsteller, geb. 3. Mai 1839 zu Remscheid, studierte seit 1856 in Bonn, Heidelberg, München, Berlin und Paris die Rechte, wurde dann Auskultator in Köln, gab aber nach 11/2 Jahren seine juridische Laufbahn auf und lebt seitdem in Köln ausschließlich litterarischen Arbeiten. 1864 verweilte er vier Monate in Spanien, wo ihn Land und Volk, Geschichte und Litteratur mit Begeisterung erfüllten. Er übersetzte Don Juan Dianas Lustspiel „Rezept gegen Schwiegermütter“ ins Deutsche (2. Aufl. 1872) und lieferte in einer Reihe von Gedichtsammlungen frei nachbildende Übertragungen alt- und neuspanischer Dichtungen: „Ein spanischer Romanzenstrauß“ (Leipz. 1866), „Klänge aus Andalusien“ (das. 1866), „Die Wunder Sevillas“, Romanzen und Lieder (das. 1867), „Hesperische Blüten“ (das. 1869) und „Immortellen aus Toledo“ (das. 1869), denen sich später „Das Buch meiner spanischen Freunde“ (das. 1871, 2 Bde.) und „Stimmen der Weihnacht“, Lieder nach V. Ruiz Aguilera (das. 1880), anschlossen. Diese Dichtungen erregten in Spanien ungewöhnliches Aufsehen und trugen F. bei seiner zweiten Reise dorthin 1869 seltene Auszeichnungen ein. 1870 gab er Kriegs- und Siegeslieder: „Den deutschen Helden von 1870“ (6. Aufl., Leipz. 1871), heraus. In spanischer Sprache veröffentlichte er 1872 „Pasionarias de un Aleman-Español“, eine Beschreibung des Oberammergauer Passionsspiels, und „La Walhalla y las glorias de Alemania“ (1872 ff., bis jetzt 6 Bde.), worin er den Spaniern eine Galerie hervorragender deutscher Männer von Armin bis Kaiser Wilhelm vorführt. Im J. 1879 wohnte F. als Vertreter Spaniens dem internationalen Schriftstellerkongreß in London und 1880 als Vertreter des deutschen Schriftstellerverbandes der Calderon-Feier in Madrid bei. Noch veröffentlichte er: „Luther im Spiegel spanischer Poesie. Bruder Martins Vision“ (nach Gaspar Nuñez de Arce, 2. Aufl., Leipz. 1881); die Schriften zur Calderon-Feier: „Calderon de la Barca“ (das. 1881) und „Calderon in Spanien“ (das. 1882); einen Band Gedichte: „Von Hochzeit zu Hochzeit. Lieder aus sonnigen Tagen“ (Wien 1883); „Granadinische Elegien“ (Leipz. 1885) und mehrere Dramen nach Echegaray.