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MKL1888:Favretto

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Favretto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Favretto“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 314
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Favretto. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 314. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Favretto (Version vom 20.02.2024)

[314]  Favretto, Giacomo, ital. Maler, geb. 1849 zu Venedig, bildete sich seit seinem zehnten Jahr auf der Akademie daselbst, besonders bei Molamati und Karl Blaas, und entwickelte sich, trotzdem er ein Auge verlor, bald zu einem Koloristen, welcher Kraft des malerischen Gesamteindrucks mit höchster Feinheit in den Einzelheiten verband. Die Motive zu seinen Bildern, welche namentlich in England mit den höchsten Preisen bezahlt wurden, wählte er mit Vorliebe aus dem venezianischen Volksleben des 18. Jahrh. Die zahlreichen Figuren wußte er ebenso lebendig wie geistvoll zu charakterisieren und zu individualisieren, ohne sich an ein fremdes Vorbild anzuschließen. Seine Hauptwerke sind: eine Straße in Venedig; der Sonnabendsmarkt auf dem Campo San Polo in Venedig; auf der Promenade (mit der Logetta im Hintergrund); der Freitagsmarkt auf der Rialtobrücke; die Kanalfähre bei Santa Margherita; Goldoni sucht auf dem Markusplatz Stoff für seine Lustspiele. Er starb 12. Juni 1887 in Venedig.