MKL1888:Fellah

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fellah“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 121
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Fellah. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 121. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fellah (Version vom 29.06.2021)

[121] Fellah (Plur. Fellahin, v. arab. felaha, pflügen, also „Bauer“), in Arabien, Palästina und besonders in Ägypten Name der in Dörfern wohnenden und Ackerbau treibenden mosleminischen Bevölkerung im Gegensatz zu den meist nomadisierenden Beduinen. Im Nilthal können sie als Kern der ägyptischen Bevölkerung angesehen werden. Sie sind wahrscheinlich mehr oder minder mit arabischem Blut vermischte Abkömmlinge der alten Ägypter, während die Beduinen von eingewanderten Arabern reinen Geblüts abstammen. Die Fellahin wohnen in Ägypten in den armseligsten Erdhütten. Sie sind arbeitsam, friedfertig, hilfreich, eifrige Moslems und sehr genügsam. In ihren Händen befindet sich die gesamte Bodenkultur des Landes, die einzige ihrer Begabung und Neigung angemessene Thätigkeit. Jahrhunderte schmählicher Tyrannei und hoher Steuerdruck haben sie jeder Bemühung um ein besseres Lebenslos, jeder geistigen Anstrengung und jedem Streben nach Vervollkommnung ihrer Arbeit entfremdet. S. Tafel „Afrikanische Völker“, Fig. 5.