MKL1888:Götzen

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Götzen“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 574
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Götzen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 574. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:G%C3%B6tzen (Version vom 01.09.2023)

[574] Götzen, Johann, Graf von, General im Dreißigjährigen Krieg, aus lüneburgischem adligen Geschlecht, geb. 1599, diente bis 1626 der protestantischen Partei, trat aber hierauf in Wallensteins Armee, kommandierte auf Rügen und vor Stralsund (1628) und ging bald auch zur katholischen Religion über, worauf er erst in den Freiherren-, dann in den Grafenstand erhoben wurde. In der Schlacht bei Nördlingen trug er nicht unwesentlich zum Sieg der kaiserlichen Armee bei, erhielt später selbständigere Aufträge, insbesondere gegen Bernhard von Weimar am Oberrhein, trat in die bayrische Armee (1636), wurde aber, nachdem er die kaiserlichen und bayrischen Truppen beim Kloster Schuttern zusammengezogen hatte und gegen Breisach vorrücken ließ, 9. Aug. 1638 bei Wittenweier gänzlich geschlagen. Ein neuer Versuch auf Breisach endete mit seinem Rückzug und mit einer kriegsgerichtlichen Untersuchung. Seit 1640 unter kaiserlicher Fahne, stellte G. in Schlesien seinen Namen wieder her und befehligte 1644 gegen Georg Rákóczy I. die Truppen in Ungarn mit Erfolg. Als aber Torstensson seinen kühnen Zug nach Böhmen 1645 unternahm, kam es zur unglücklichen Schlacht bei Jankau 6. März, in welcher G. seinen Tod fand. Er war der Stammvater einer in Böhmen und Schlesien reichbegüterten Familie.