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MKL1888:Garborg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Garborg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Garborg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 322
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Garborg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 322. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Garborg (Version vom 14.02.2024)

[322] Garborg, Arne, norweg. Schriftsteller, geb. 21. Jan. 1851 im Kirchspiel Time, Sohn einer streng pietistischen Familie, besuchte von 1868 bis 1870 ein Schullehrerseminar und erhielt in einer kleinen Provinzstadt eine Anstellung als Volksschullehrer. 1873 begab er sich nach der Hauptstadt Christiania und begann hier an der Universität zu studieren, versuchte sich gleichzeitig als Schriftsteller in einer Studie über Ibsens Drama „Kaiser und Galiläer“, beteiligte sich bei der Zeitung „Aftenbladet“ und gründete als Anhänger des religiösen und ästhetischen Radikalismus 1877 die in der Volkssprache geschriebene Zeitung „Fedraheimen“. In demselben Jahr veröffentlichte er eine Schrift über die nordische Sprach- und Nationalitätsbewegung. Seit 1881 trat er mit den Erzählungen „En Fritenkjar“ (1881), „Bondestudentar“ (1883), der Sammlung „Forteljingar og sogur“ (1884), „Mannfolk“ (1886), „Hos Mama“ („Bei Mama“), „Hjaa ho Mor“ (beide 1890) als einer der Hauptdarsteller der sozialen und geistigen Kämpfe in seinem Vaterland hervor, erhielt zwar 1882 die beim Storthing nachgesuchte Reiseunterstützung nicht, ging aber doch 1884 nach Paris, dem Eldorado der nordischen Naturalisten, lebte auch 1885 eine Zeitlang in Dresden. Garborgs Erzählungen sind sämtlich in der Volkssprache (in welcher er auch ein Schullesebuch herausgab) geschrieben, indes auch in die dänisch-norwegische Schriftsprache sowie ins Deutsche übersetzt worden. Seine neueste Veröffentlichung sind die teilweise selbstbiographischen Schilderungen „Dichterleben in Norwegen“ (1891).