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MKL1888:Gelĭmer

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gelĭmer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gelĭmer“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 60
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Gelĭmer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 60. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gel%C4%ADmer (Version vom 22.11.2023)

[60] Gelĭmer, letzter König der Vandalen in Afrika, Sohn Gelars, Urenkel Geiserichs, gelangte 530 n. Chr. durch Entthronung des Königs Hilderich zur Regierung. Als Usurpator und Verfolger der katholischen Christen wurde er vom Kaiser Justinian 533 bekriegt; der römische Feldherr Belisar schlug 533 G. in der Nähe Karthagos am zehnten Meilenstein und zum zweitenmal bei Trikameron und ließ ihn, da er sich in eine Bergfeste zurückzog, belagern. G. wies wiederholte Aufforderungen, sich zu ergeben, zurück und verlangte zuletzt bloß noch ein Brot, seinen Hunger zu stillen, einen Schwamm, um seine Thränen zu trocknen, und eine Zither, um sein Unglück zu besingen. Er wurde nach seiner Ergebung zu Konstantinopel 534 im Triumph aufgeführt, erhielt aber sodann eine schöne Besitzung in Galatien, wo er noch längere Zeit in Ruhe und Überfluß lebte.