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MKL1888:Gesichtslinien

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gesichtslinien“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gesichtslinien“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 242
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Gesichtslinien. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 242. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gesichtslinien (Version vom 01.02.2024)

[242] Gesichtslinien, Dimensionen zwischen gewissen Teilen des Kopfes, nach Maßgabe deren man die Eigentümlichkeiten im Gesichtsausdruck bestimmt. Außer der Gesichtslänge, die, vom obern Teil des Stirnbeins an bis zum Kinn gerechnet, 1/10 der ganzen Körperlänge beträgt, ist besonders der (von P. Camper angegebene) Campersche Gesichtswinkel zu bemerken. Zieht man nämlich von dem mittlern Teil der Stirn über der Nase gerade abwärts bis zu dem hervorragendsten Teil des Oberkiefers über den Schneidezähnen eine Linie und in horizontaler Richtung von dem äußern Gehörgang zur Grundfläche der Nasenhöhle eine zweite Linie, so bilden diese den Gesichtswinkel. Bei den edlern Menschenrassen beträgt er 90° und darüber (an schönen Griechenköpfen auf Statuen an 100°), sinkt dagegen bei unedlen (Neger, Hottentoten) bis auf 65° herab. Beim Orang-Utan ist er nur 58°, beim Sapajou 65°, beim Mandrill 42–30°, beim Hasen 30°, beim Pferd 23°. Zur Ergänzung der Mängel dieser G. stellt Spix folgende drei Linien auf: eine vom niedrigsten Punkte des Gelenkkopfes des Schädels zum obern Rande des vordern Schneidezahns; eine von hier aus zur Verbindung des Stirnbeins mit dem Nasenbein; eine von hier aus zu dem erwähnten Punkt am Gelenkkopf. Den von der ersten und zweiten Linie gebildeten Winkel nennt er Gesichtswinkel, den von der zweiten und dritten gebildeten Schädelwinkel.