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MKL1888:Gewebespannung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gewebespannung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gewebespannung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 283
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Gewebespannung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 283. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gewebespannung (Version vom 11.04.2024)

[283] Gewebespannung, ein Zustand in der lebenden Pflanze, bei welchem zwei miteinander verbundene Gewebe ein ungleiches Bestreben, sich auszudehnen, äußern, welches durch ihren Wassergehalt hervorgebracht wird. Die Zellen des Parenchyms ziehen besonders begierig Wasser an, wodurch ihre Membranen sich beträchtlich ausdehnen, während andre Gewebe, wie die Epidermis und zumal deren Cuticula, desgleichen die Fibrovasalstränge, dies in geringerm Grade thun. Es stellt sich daher zwischen solchen Geweben, wenn sie miteinander in eins verbunden sind, eine gegenseitige Spannung her, indem das erstere im Ausdehnungsstreben durch letztere behindert wird, diese hinwiederum durch jenes passiv gedehnt werden, also vermöge ihrer Elastizität im Zusammenziehungsstreben begriffen sind. Das erstere wird dann als Schwellgewebe bezeichnet. Änderungen der G. können daher in gewissen Fällen Krümmungen an Pflanzenteilen hervorbringen und dadurch Veranlassung zu verschiedenartigen Bewegungen der Pflanzenteile werden (s. Pflanzenbewegungen).