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MKL1888:Gnetaceen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Gnetaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Gnetaceen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 460
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Gnetaceen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 460. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Gnetaceen (Version vom 15.09.2022)

[460] Gnetaceen, Pflanzengruppe aus der Abteilung der Gymnospermen, zunächst mit den Koniferen (s. d.) verwandt und von manchen Botanikern als Unterfamilie derselben betrachtet, Sträucher oder Bäume von verschiedenartigem Habitus, bald schachtelhalmähnlich, mit gegliederten, quirligen Ästen und kleinen, zu Scheidenzähnen verkümmerten Blättern (Ephedra), bald mit verzweigten Stämmen und flachen, ovalen, fiedernervigen Blättern (Gnetum), bald mit verkürztem Holzstamm und nur mit zwei großen, schilfähnlichen, ausdauernden Blättern (Welwitschia). Die eingeschlechtigen, in Ähren, Rispen oder zapfenförmigen Blütenständen angeordneten Blüten stehen hinter Deckblättern, die sich bisweilen bei der Reife zu einer fleischigen, roten Hülle ausbilden oder becherartig miteinander verwachsen oder einen Zapfen mit gekielten, vierreihigen Schuppen bilden. Die männliche Einzelblüte besteht aus einer perigonartigen Hülle, die aus zwei verwachsenen Blättchen gebildet wird, und einem einfachen oder doppelten, zwei-, drei-, oder sechsgliederigen Antherenquirl mit ein- bis dreifächerigen Antheren. Die weiblichen Blüten haben einen oben offenen Fruchtknoten ohne Griffel und Narbe, der aus zwei Karpellen besteht und eine gerade Samenknospe mit einem oder zwei Integumenten enthält, von denen eins griffelartig aus der Fruchtknotenmündung hervorgezogen ist. Die aus ca. 40 Arten bestehende Familie umfaßt die Gattungen Ephedra, Gnetum und die für die afrikanische Wüste Kalahari charakteristische Welwitschia. Vgl. J. D. Hooker, On Welwitchia (Lond. 1863); Strasburger, Die Koniferen und die G. (Jena 1872). Einige Arten der Gattung Ephedra kommen fossil in Tertiärschichten vor.