MKL1888:Grieben

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Grieben“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Grieben“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 7 (1887), Seite 672
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Hermann Grieben
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Grieben. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 672. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Grieben (Version vom 20.05.2023)

[672] Grieben, Hermann, Dichter und Journalist, geb. 8. Febr. 1822 zu Köslin, studierte 1841–45 in Breslau, betrat 1848 die journalistische Laufbahn, zuerst in seiner Vaterstadt, übernahm 1850 die Redaktion der „Ostsee-Zeitung“ in Stettin, 1852 der „Lübeckischen Zeitung“, gründete 1853 in Stettin die „Pommersche Zeitung“ und ward 1859 an die „Kölnische Zeitung“ berufen, deren Mitredakteur er noch ist. Mit Vorliebe beschäftigte er sich von Jugend auf mit Dante, dessen Werke, namentlich die „Divina Commedia“, er im entschiedenen Gegensatz zu den moraltheologischen Interpreten aus dem kirchenpolitischen Gesichtspunkt auffaßt. Seine Ansicht entwickelte er in einer besondern Broschüre: „Dante Alighieri“ (Köln 1865), worin er die „Göttliche Komödie“ im ganzen wie in den kleinsten allegorischen Anspielungen als einen Protest für die Weltherrschaft des Kaisers gegen die Anmaßungen des von seinem kirchlichen Beruf abgefallenen Papsttums auffaßt. Auch belletristisch ist G. vielfach thätig gewesen. Als lyrischer Dichter hat er Beifall gefunden mit den Sammlungen: „Lieder eines Studenten“ (1843); „Liebfraue“ (Stett. 1855, 2. Aufl. 1858); „Norddeutsche Frühlingskanzonen“ (1859); „Rheinische Wanderlieder“ (Köln 1869); „Zeitstimmen“ und „Lieder zu Schutz und Trutz“ (Berl. 1871); „Gott grüß’ die Kunst“, Buchdruckerlieder (1874) u. a. Seine „Gesammelten Gedichte“ erschienen in 3. Auflage Heilbronn 1884. Auf dem dramatischen Feld versuchte er sich mit dem Trauerspiel „Es ist zu spät“ (Leipz. 1848, unter dem Pseudonym Roderich) und dem Lustspiel „Drei Monate nach Dato“ (Stett. 1858). Seine jüngste Schrift ist: „Der Drachenfels u. seine Zahnradbahn“ (Köln 1886).


Jahres-Supplement 1890–1891
Band 18 (1891), Seite 377
korrigiert
Indexseite

[377] Grieben, Hermann, Dichter, Mitredakteur der „Kölnischen Zeitung“, starb 24. Sept. 1890 in Köln.