MKL1888:Griqualand

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Griqualand“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 7 (1887), Seite 748
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Griqualand. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 7, Seite 748. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Griqualand (Version vom 01.05.2021)

[748] Griqualand, Name von zwei Distrikten der brit. Kapkolonie, benannt nach den Griqua, Mischlingen von Hottentoten und Holländern wie auch den von letztern importierten Sklaven aus dem Nordwesten Afrikas und den Inseln des Indischen Ozeans, deren Sprache ein mit den verschiedensten fremden Elementen versetztes Holländisch ist. Die Griqua wohnten im Anfang des letzten Jahrhunderts auf dem Roggeveld, nordöstlich von der Kapstadt, wurden aber 1875 durch die Ankunft der englischen Kolonisten über den Oranjefluß hinausgetrieben, wo sich ein Teil in dem jetzt Westgriqualand genannten Gebiet niederließ, während die andern zuerst in den jetzigen Distrikten Fauresmith und Smithfield des Oranjefreistaats wohnten, 1852 aber, durch die Buren beunruhigt, über die Drakenberge in den jetzt Ostgriqualand genannten Teil von Kaffraria wanderten. Westgriqualand, nördlich vom Oranjefluß, in den hier der Vaal mit Hart und Modder fließt, gehörte früher zum Teil dem Oranjefreistaat und der Transvaalrepublik, wurde aber 1871 der Kapkolonie als Provinz einverleibt, umfaßt die Divisionen Hay, Barkly und Kimberley und hat ein Areal von 45,300 qkm (822,7 QM.) mit (1881) 49,101 Einw., wovon ein Viertel Weiße, meist holländische Buren. Besonders wichtig ist das Gebiet geworden durch die 1868 im östlichen Teil am untern Vaal und bei Kimberley (s. d.) entdeckten Diamantenfelder. Ostgriqualand, der nordöstliche Teil von Nomansland in Kaffraria, im O. der Drakenberge, von Natal durch den Umzimkulu, von dem übrigen Nomansland durch den Ginichafluß getrennt, umfaßt 7533 qkm (137 QM.) mit (1881) 78,352 Einwohnern (zumeist Kaffern, dann Basuto, Fingo, Griqua), die hauptsächlich Viehzucht treiben; 1875 besaßen sie 160,000 Rinder, 6000 Pferde und 950 Karren. Doch ist das gut bewässerte Land für Ackerbau wohl geeignet, auch reich an Holz und Kupfer. Hauptort ist Kokstad mit 2000 Einw. Ostgriqualand (Gebiet Adam Koks) wurde 1874 mit der Kapkolonie vereinigt, nachdem schon 1861 der Pondohäuptling Faku die Hilfe Englands gegen die Zulu nachgesucht hatte. S. Karte bei „Kapland“.