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MKL1888:Hämatozoen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hämatozoen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hämatozoen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 37
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Hämatozoen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 37. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:H%C3%A4matozoen (Version vom 08.01.2023)

[37] Hämatozoen, im Blut lebende Parasiten. Seit dem Ende der 60er Jahre kennt man aus dem Blute des Menschen in den Tropengegenden kleine Nematoden, Filaria sanguinis hominis, welche als Jugendzustände erkannt worden sind, ohne daß es bisher gelungen wäre, den Entwickelungsgang und die reifen Formen zu beobachten. Auch aus dem Blut von Hunden, Ratten, Vögeln sind ähnliche Nematodenlarven bekannt geworden. Außerdem finden sich mikroskopisch kleine, wurmähnliche Organismen, welche man zu den Flagellaten zählen muß, im Blute der Fische und Frösche. Die Parasiten der Fische, Haematomonas, sind an beiden Enden zugespitzt und gewöhnlich am Vorderende mit einer Geißel versehen, während an der Seite eine undulierende Membran ansitzt. Ihre Länge beträgt 0,03–0,04 mm bei einem Dickendurchmesser von nur 0,001 mm. Derartige Parasiten wurden im Blute der Karausche, besonders aber beim Schlammbeißer (Cobitis fossilis), gefunden, wo sie von nahezu 100 Exemplaren nur einem einzigen fehlten, ohne daß das Blut im übrigen abnorme Erscheinungen darbot.