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MKL1888:Höcker

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Höcker“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Höcker“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 17 (Supplement, 1890), Seite 434
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Höcker. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 17, Seite 434. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:H%C3%B6cker (Version vom 26.05.2024)

[434]  Höcker, Paul, Maler, geb. 11. Aug. 1854 zu Oberlangenau in der Grafschaft Glatz, besuchte das Gymnasium zu Neustadt in Oberschlesien, begab sich aber mit 20 Jahren nach München, um sich an der dortigen Akademie der Malerei zu widmen. Vorzugsweise erhielt er seine Ausbildung in der Malklasse bei W. Diez, und in dessen Art begann er auch seine künstlerische Thätigkeit mit Kostümbildern. Das Studium der holländischen Meister in der Pinakothek, die Bilder von F. v. Uhde und eine 1882 unternommene Reise nach Paris und Holland führten ihn jedoch auf ein anderes Gebiet. Schon 1883 trat er auf der Münchener internationalen Kunstausstellung mit Genrebildern aus Holland und Interieurs (Porträt einer kleinen Holländerin, Beschaulichkeit, Sonntag, Fischerhütte in Holstein, am Kamin) auf, in welchen sich Feinheit der Charakteristik mit einer großen koloristischen Fertigkeit in der Behandlung des Helldunkels verband. 1884 siedelte er nach Berlin über, wo er außer mehreren Kinderporträten und holländischen Genrebildern (Erinnerung an Zeeland, Mädchen mit Katze, Dämmerstunde, das Angebinde) mehrere Genreszenen auf deutschen Kriegsschiffen (Gewehrputzen an Bord Sr. Majestät Schiff Deutschland, Gefechtsschießen auf einem deutschen Panzer) gemalt hat, welche sich durch Genauigkeit der Darstellung wie durch Kraft und Klarheit des Kolorits gleichmäßig auszeichnen.