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MKL1888:Hörnen Siegfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hörnen Siegfried“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hörnen Siegfried“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 726
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Hörnen Siegfried. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 726. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:H%C3%B6rnen_Siegfried (Version vom 23.02.2023)

[726] Hörnen Siegfried, Gedicht aus dem fränkisch-burgund. Sagenkreis, erzählt die Jugendgeschichte des Helden Siegfried, der sich mit dem Fett eines getöteten Drachen bestrichen und davon eine Hornhaut erhalten hatte, insbesondere seine Bewerbung um Kriemhild, die Tochter des Königs Gibich, die von einem Drachen auf dem Drachenfels gefangen gehalten wurde. Siegfried gewann sie durch gewaltige Kämpfe zuerst mit dem heimtückischen Riesen Kuperan, dann mit dem Drachen und führte sie in ihre Heimat zurück, um Hochzeit mit ihr zu halten. Das Gedicht gehört seiner Grundlage nach wohl dem 12. Jahrh. an, ist aber nur in einer Umarbeitung in Drucken des 16. Jahrh. auf uns gekommen (Nürnberg um 1545; ohne Ort 1585; Frankf. a. M. ohne Jahr; in einer niederdeutschen Übertragung um 1545; neue Ausg. in Hagen und Primissers „Heldenbuch“, Berl. 1825). Auch eine prosaische Bearbeitung als Volksbuch existiert davon mit dem Titel: „Eine wunderschöne Historie von dem gehörnten Siegfried, was wunderliche Ebentheuer dieser theure Ritter ausgestanden, sehr denkwürdig und mit Lust zu lesen“ (Köln u. Nürnb., gedruckt in diesem Jahr). Nach demselben hat Hans Sachs seine „Tragödie vom H. S.“ bearbeitet.