Zum Inhalt springen

MKL1888:Hehn

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hehn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hehn“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 284
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: Victor Hehn
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Victor Hehn
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Hehn. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 284. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hehn (Version vom 09.06.2022)

[284] Hehn, Viktor, Kulturhistoriker, geb. 8. Okt. 1813 zu Dorpat, studierte 1831–35 daselbst Philologie und wurde nach längern Reisen, vornehmlich durch Italien, 1846 zum Lektor der deutschen Sprache an die Universität Dorpat berufen. Politisch verdächtig, ward er 1851 nach längerer Untersuchungshaft in den Kasematten der Petersburger Festung in Tula interniert, wo er bis zum Tode des Zaren Nikolaus verblieb. Die neue Regierung ernannte ihn zum Oberbibliothekar an der großen kaiserlichen Bibliothek, welche Stellung er von 1855 bis 1873 innehatte. Jetzt lebt er als kaiserlich russischer Staatsrat meist in Berlin. Er schrieb: „Die Physiognomie der italienischen Landschaft“ (Pernau 1844); „Italien. Ansichten und Streiflichter“ (Petersb. 1867; 2. Aufl., Berl. 1879); „Das Salz. Eine kulturhistorische Studie“ (das. 1873); „Kulturpflanzen und Haustiere in ihrem Übergang aus Asien nach Griechenland und Italien sowie in das übrige Europa. Historisch-linguistische Skizzen“ (das. 1870, 4. Aufl. 1883), ein Buch, das durch seine Methode wie durch seine Resultate geradezu epochemachend geworden ist. Indem er scharfsinnig die sprachliche Forschung mit der geschichtlichen verband, gelang es ihm, fern liegende Kulturepochen in ungeahnter Weise auf der sichern Basis solider Untersuchung wenigstens durch streifende Beleuchtung hier und da zu erhellen.