MKL1888:Henoch

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Henoch“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 384
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Henoch. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 384. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Henoch (Version vom 09.07.2021)

[384] Henoch (Enoch, hebr., „der Eingeweihte“), 1) ältester Sohn Kains. – 2) Vater Methuschelachs (Methusalems, 1. Mos. 5, 18 ff.), wegen seiner Frömmigkeit, 365 Jahre alt, in den Himmel entrückt. In der spätern jüdischen Tradition erscheint H., den die Araber Idris nennen, nicht nur als Erfinder der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und der Astronomie, sondern auch als erster Schriftsteller, besonders als Verfasser eines apokalyptischen Buches (Buch H.). Dasselbe stammt fast schon aus der neutestamentlichen Zeit und wird Jud. 14 f. förmlich citiert und von Tertullian als zu seiner Zeit noch vorhanden erwähnt. Verloren gegangen, ward es von Bruce 1773 bei den Äthiopiern wieder aufgefunden und in drei Exemplaren nach Europa gebracht. Herausgegeben wurde es von Lawrence (Oxf. 1833) und Dillmann (Leipz. 1853); übersetzt von A. W. Hoffmann (Jena 1833–38, 2 Tle.) und Dillmann (Leipz. 1853). Vgl. Ewald, Über das äthiopische Buch H. (Götting. 1854), und Goldziher, Mythus bei den Hebräern, S. 148 f. (Leipz. 1876).