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MKL1888:Hinckeldey

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hinckeldey“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Hinckeldey“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 8 (1887), Seite 548549
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Hinckeldey. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 548–549. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hinckeldey (Version vom 16.04.2024)

[548] Hinckeldey, Karl Ludwig Friedrich von, Polizeipräsident von Berlin, geb. 1. Sept. 1805 aus dem Schlosse Sinnershausen bei Meiningen, trat nach vollendeten Rechtsstudien 1826 in den preußischen Staatsdienst. Er wurde 1833 Regierungsassessor zu Liegnitz, [549] 1834 Regierungsrat in Arnsberg, 1842 Oberregierungsrat in Merseburg und 14. Nov. 1848 Polizeipräsident zu Berlin. Die Residenz verdankte ihm manche Verbesserungen im Polizei- und Armenwesen, die Einrichtung von Speiseanstalten, die neue Feuerwehr, die Herstellung von Bade- und Waschanstalten, mehrere sanitätspolizeiliche Baugesetze, die Gesindeherbergen und andre gemeinnützige Institute. Im J. 1853 ward er Generalpolizeidirektor und 1855 als Geheimer Oberregierungsrat Dirigent der Abteilung für Polizei im Ministerium des Innern. Der herrschenden Partei machte er sich beliebt durch sein schroffes Einschreiten gegen die Liberalen. Als er aber in seinem rücksichtslosen Eifer für polizeiliche Ordnung sich auch gegen die „Kreuzzeitung“ Beschlagnahmen erlaubte, ja sogar einen adligen Spielklub schließen ließ, kam er mit einem Mitglied desselben, einem Herrn v. Rochow-Plessow, in Konflikt und wurde von diesem im Duell in der Jungfernheide 10. März 1856 erschossen.