MKL1888:Hollandgänger
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[658] Hollandgänger, ursprünglich die Arbeiter, welche aus einigen Gegenden des alten Fürstentums Osnabrück und des südlichen Oldenburg seit alter Zeit alljährlich beim Beginn des Frühlings nach Holland ziehen, um daselbst als Mäher, Torfstecher oder Ziegelbereiter im Sommer lohnende Beschäftigung zu finden. Diese Wanderungen werden heute vielfach auf Holstein, Schleswig, Mecklenburg und das östliche Preußen ausgedehnt, haben aber in einigen Gegenden ganz aufgehört. In sozialer Beziehung ist die Gewohnheit des Hollandgehens verwerflich. Vgl. Meurer, Das Hollandgehen (Osnabr. 1871).