MKL1888:Hugo von Saint-Victor

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Hugo von Saint-Victor“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 8 (1887), Seite 775
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Hugo von Saint-Victor. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 8, Seite 775. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Hugo_von_Saint-Victor (Version vom 10.01.2023)

[775] Hugo von Saint-Victor, berühmter Mystiker des Mittelalters, geb. 1097 in der Nähe von Ypern in Flandern (nach andern in Niedersachsen aus dem Haus der Grafen von Blankenburg), begab sich, in einem Alter von 18 Jahren bereits Mönch, mit dem Archidiakonus Hugo von Halberstadt nach Paris, wo er sich unter die regulären Kanoniker der klösterlichen Lehranstalt St.-Victor aufnehmen ließ, deren Vorsteher er später wurde und bis zu seinem Tod (1141) blieb. Als Theolog erlangte er durch seine Vorlesungen sowie durch seine Schriften eine hohe Berühmtheit. Er gilt als Begründer der sogen. mystischen Theologie von St.-Victor; mit dem heil. Bernhard war er sowohl persönlich befreundet als auch der religiösen Richtung nach nahe verwandt. Seine bedeutendsten Schriften sind: „Summa sententiarum“ und „De sacramentis libri III“. Eine Gesamtausgabe seiner Werke: „Opera omnia“, erschien 1648 zu Rouen. Vgl. Liebner, H. v. S. (Leipz. 1832); Hauréau, Les œuvres de Hugues de Saint-Victor (2. Aufl., Par. 1886).