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MKL1888:Jever

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Jever“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Jever“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 218219
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Jever. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 218–219. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Jever (Version vom 14.04.2021)

[218] Jever, Stadt im Großherzogtum Oldenburg, Hauptort der gleichnamigen Herrschaft, westlich vom Jadebusen, mit der Nordsee durch einen Kanal verbunden, [219] Knotenpunkt der Linien Sande-J. der Oldenburger und Emden-J. der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Synagoge, ein altes Schloß mit hohem Turm, großes Krankenhaus (Sophienstift), ein Amtsgericht, ein Gymnasium, Getreide- und Viehhandel, lebhafte Märkte, Bierbrauerei und (1885) 5189 meist evang. Einwohner. Das Dorf Hooksiel (s. d.) bildet den Seehafen der Stadt. – J. ist der Geburtsort des Geschichtschreibers Schlosser. Die alte Burg J. ist von dem Häuptling Edo Wiemken (gest. 1410) erbaut worden. Das Jeverland (Stadt und Amt J. ohne Kniphausen), etwa 330 qkm (6 QM.) groß, fiel nach dem Aussterben der „Häuptlinge“ von J. 1575 an Oldenburg, 1603 durch Heirat an Anhalt-Zerbst und 1793 als Kunkellehen an Katharina II. von Rußland, eine geborne Prinzessin von Anhalt-Zerbst. Kaiser Alexander I. trat J. 1807 an Holland ab; 1814 ward es zu Oldenburg geschlagen. Vgl. Vornsand, Abriß der Geschichte Jeverlands (Oldenb. 1875); Hohnholz, Aus Jevers Vergangenheit (Jever 1886).