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MKL1888:Jezirah

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Jezirah“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Jezirah“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 219
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Jezirah. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 219. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Jezirah (Version vom 21.07.2021)

[219] Jezirah, nach der Kabbala (s. d.) die dritte, aus keiner vorhanden gewesenen Materie gebildete Welt, die Welt der denkenden Substanzen; dann ein die kabbalistische Litteratur eröffnendes, dem 8. oder 9. Jahrh. angehöriges, sehr geschätztes Buch (J., s. v. w. Buch von der Schöpfung) in 6 Kapiteln, welches die Grundidee: „die 10 Zahlen (sefirot) und die 22 Buchstaben (die sogen. 32 Bahnen der Weisheit) seien der Grund aller Dinge“, verarbeitet. Traditionen schreiben es dem Patriarchen Abraham oder dem Mischnalehrer Akiba zu. Ob das im Talmud erwähnte „Buch J.“ mit dem jetzt vorhandenen identisch ist, ist nicht erwiesen. Bald nach seiner Entstehung ward das Buch J. philosophisch kommentiert von Saadja Gaon, Isak Israeli, Juda Halevi u. a. Herausgegeben ward es Amsterdam 1642; hebräisch und deutsch von v. Meyer (Leipz. 1830). Einen hebräischen Kommentar zum Buch J. von Jehuda ben Barsilai aus Barcelona (Anfang des 12. Jahrh.) gab Halberstamm im Verein „Mekize nirdamim“ (Berl. 1885) heraus.