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MKL1888:Kühlwetter

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kühlwetter“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kühlwetter“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 10 (1888), Seite 284
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Kühlwetter. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 10, Seite 284. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:K%C3%BChlwetter (Version vom 29.01.2023)

[284] Kühlwetter, Friedrich von, preuß. Staatsmann, geb. 17. April 1809, studierte die Rechte und trat 1830 in den Staatsverwaltungsdienst. Schon mit 39 Jahren ward er 1848 zum Minister des Innern im Ministerium Hansemann ernannt, das vom 25. Juli bis 28. Sept. die Geschäfte leitete. K. erhielt darauf die Verwaltung des Regierungspräsidiums zu Aachen, wo er aber, obwohl selbst Rheinländer und Katholik, als gut preußischer Beamter auf hartnäckige Abneigung seitens der Bevölkerung stieß. 1866 nach Düsseldorf versetzt, erwarb er sich hier durch eifrige Fürsorge für Kunst und Wissenschaft allgemeine Anerkennung. 1870 erhielt er den schwierigen Posten eines Zivilgouverneurs zu Straßburg, den er mit Umsicht und Energie verwaltete. Hierauf wurde er im September 1871 zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen befördert, wo seine Stellung durch den Beginn des Kulturkampfs ebenfalls eine schwierige wurde. K. vertrat mit Entschiedenheit die Rechte des Staats und bemühte sich, namentlich durch Berufung freisinniger Lehrer an die Akademie zu Münster, die katholische Bevölkerung von Westfalen von der Herrschaft des Ultramontanismus zu befreien. Er wurde daher von der klerikalen Partei auf das heftigste angefeindet. K. starb 2. Dez. 1882 in Münster.