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MKL1888:Kephălos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kephălos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kephălos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 682
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Kephălos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 682. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Keph%C4%83los (Version vom 25.06.2023)

[682] Kephălos, attischer Heros, Sohn des Hermes und der Herse oder des Deion und der Diomede, war der Gemahl der Prokris, des attischen Königs Erechtheus Tochter, ward von Eos mit der Gabe, sich beliebig verwandeln zu können, beschenkt und benutzte dieselbe, um die Treue seiner Gattin zu prüfen. Prokris bestand die Probe nicht, floh, verstoßen, nach Kreta zur Artemis und erhielt von dieser oder von Minos einen Hund (Lailaps) und einen Jagdspeer, welchen beiden kein Wild entging. Wieder mit ihrem Gemahl versöhnt, schenkte sie ihm jene Wundergaben. Später ein Liebesverhältnis desselben mit Eos vermutend, schlich sie ihm auf der Jagd nach und wurde, da K. aus dem Rauschen auf ein Wild schloß, von dem nie fehlenden Speer getötet. Durch den Areopag zu ewiger Verbannung verurteilt, nahm K. an dem Zug der Thebaner gegen die Teleboer teil, stiftete am Vorgebirge Leukatas dem Apollon ein Heiligtum und stürzte sich zur Sühnung jenes Mordes vom Felsen.