MKL1888:Kesselsdorf

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kesselsdorf“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 9 (1887), Seite 699
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Kesselsdorf. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 699. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kesselsdorf (Version vom 22.11.2022)

[699] Kesselsdorf, Dorf in der sächs. Kreishauptmannschaft Dresden, Amtshauptmannschaft Meißen, mit 774 Einw.; berühmt durch die Schlacht im zweiten Schlesischen Krieg zwischen den Preußen unter dem Fürsten Leopold von Dessau und den Sachsen und Österreichern unter Feldmarschall Rutowski 15. Dez. 1745. Diese hatten, 32,000 Mann stark, zum Schutz Dresdens, bei K. südlich vom Zschonengrund Aufstellung genommen. Das Dorf K. bildete den Schlüssel derselben und war durch 3 Batterien mit 34 Geschützen gedeckt. Diese beschloß der Fürst von Dessau zu erstürmen und schritt um Mittag zum Angriff. Derselbe wurde zweimal unter furchtbaren Verlusten für die Preußen abgeschlagen. Aber indem die Sachsen und Österreicher die zurückweichenden preußischen Bataillone bis vor ihre Batterien verfolgten, so daß diese ihr Feuer einstellen mußten, und dabei sich auflösten, gelang es dem Fürsten, nachdem er durch seine Reiterei die Feinde hatte zersprengen lassen, mit den Fliehenden zugleich in K. einzudringen und die Batterien zu erobern. Gleichzeitig hatte sein Sohn Prinz Moritz den rechten feindlichen Flügel bei Pennrich umgangen und zurückgeworfen, so daß die Sachsen in Verwirrung den Rückzug antraten. Die Schlacht bei K. war der letzte Sieg des alten Dessauers, sie entschied den Krieg. Schon 18. Dez. zog Friedrich II. in Dresden ein, und 25. Dez. wurde hier der Friede abgeschlossen.