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MKL1888:Kleister

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Kleister“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Kleister“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 9 (1887), Seite 833
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Kleister. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 9, Seite 833. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Kleister (Version vom 03.05.2023)

[833] Kleister (Buchbinderkleister), Klebmittel für Buchbinderarbeiten, wird aus Weizenstärke erhalten, indem man dieselbe mit etwas kaltem Wasser zu einem Brei anrührt und diesen unter starkem Umrühren in dünnem Strahl in heißes Wasser gießt, bis dasselbe die gehörige Konsistenz angenommen hat. Kochen darf man den K. nicht, weil er dann nach dem Trocknen leicht abspringt. Der reine K. wird kalt verarbeitet oder, wenn man ihn, um seine Klebkraft zu erhöhen, mit etwas Leimwasser vermischt, lauwarm. Für gröbere Arbeiten bereitet man K. aus Roggenmehl, und wenn man den noch heißen K. mit dem halben Gewicht der angewandten Stärke oder des Mehls Terpentin gut mischt, so haftet der K. besser, widersteht der Nässe und eignet sich besonders zum Aufkleben von neuen Tapeten auf alte. Um den K. haltbarer zu machen, löst man in dem Wasser, mit welchem man die Stärke brüht, den 16. Teil vom Gewicht der letztern Alaun auf oder vermischt den fertigen, kalten K. mit etwas Kreosot oder Benzin. Um Insekten von den mit K. gearbeiteten Sachen abzuhalten, kocht man das Wasser mit etwas Aloe, Wermut oder Koloquinten.